Schulprogramm
Johann Heinrich Pestalozzi (1746 – 1827) ist sehr bewusst als Namensgeber dieser Schule ausgewählt worden, weil er schon vor fast 200 Jahren die Bedeutung des Förderns, Unterstützens und Helfens erkannte. Er hat erfolgreich daran gearbeitet, dass Erwachsene die Notwendigkeit begreifen, auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes einzugehen und die notwendige Sensibilität dafür zu entwickeln.
Leitsatz: Wir begegnen uns wertschätzend und mit Respekt
Weil unsere Schülerschaft gerade im emotionalen und sozialen Bereich Unterstützung benötigt, hat respekt- und rücksichtsvoller Umgang für uns einen hohen Stellenwert. Darum arbeiten wir generell nach dem Klassenlehrerprinzip, denn wir wollen möglichst feste Schüler-Lehrer-Beziehungen aufbauen, die wir für den individuellen Fortschritt unserer Schülerschaft als wichtig erachten. Des Weiteren ist uns ein respektvoller Umgangston wichtig, aus diesem Grund legen wir großen Wert auf die tägliche Begrüßung, freundliche Gespräche mit aktivem Zuhören und einen vertrauensvollen Rahmen zur Besprechung. Wir streben in unserer Schule nach einem allgemein positiven Lernklima. Um dies zu erreichen sind wir stets bereit, offen aufeinander zuzugehen und wenden gegenseitiges Lob und angemessene Kritik an. Damit sich dies weiter festigen kann, halten wir bestehende Gesprächsregeln ein, berufen regelmäßige Klassenratssitzungen ein und nutzen Feedback-Systeme bzw. Individual- und Wochenziele.
An unserer Schule gelten feste Regeln und daraus entstehende Konsequenzen, die der Schülerschaft einen Orientierungsrahmen geben. Auf diese Weise lernt sie, die persönlichen Grenzen anderer zu akzeptieren und erlernt somit einen rücksichtsvollen Umgang. Die aktive Beteiligung an Projekten zur Schulgestaltung trägt dazu bei, dass unsere Schülerschaft Wertschätzung und achtsamen Umgang in Bezug auf eigene und schuleigene Gegenstände erlernt.
Wir wollen unserer Schülerschaft vermitteln Konflikte positiv zu lösen. Es gilt der Grundsatz, dass Gewalt kein Lösungsmuster sein darf und dass uns ungelöste Konflikte am Lernen hindern. Darum suchen wir gemeinsam nach den Ursachen, arbeiten an den Lösungen und erarbeiten Handlungsalternativen. Im Rahmen dessen entwickeln wir Projekte und Arbeitsgemeinschaften mit unseren Kooperationspartnern zum wertschätzenden Umgang, wie „Keep Cool“, „Schule ohne Rassismus“ und viele weitere.
Leitsatz: Wir legen besonderen Wert auf individuelle Entwicklung
Unsere Schülerschaft hat die Möglichkeit, ihrem Leistungs- und Entwicklungsstand entsprechend zu lernen. Hierfür nutzen wir schuleigene verbindliche Förderpläne, in denen wir, ausgehend vom aktuellen Lernstand, halbjährlich Förderschwerpunkte und -ziele formulieren sowie diese fortlaufend evaluieren. Des Weiteren ist es für uns selbstverständlich sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung von Unterricht zu differenzieren, um unserer Schülerschaft einen größtmöglichen Lernerfolg sichern zu können. Die Differenzierung erfolgt dabei auf Grundlage der curricularen Vorgaben, der schuleigenen Lernpläne sowie unter Berücksichtigung der individuellen Förderpläne.
Die Schülerschaft hat die Möglichkeit, ihren individuellen Interessen nachzugehen. Dies erreichen wir, indem wir an unserer Schule praxisorientierte Unterrichtsangebote bereithalten, die möglichst alle Unterrichtsbereiche umfassen. Wir bieten an unserer Schule – zusätzlich zum regulären Unterricht – außerdem ein wechselndes AG-Angebot als offenes Ganztagsangebot an. Unsere Schülerschaft kann jeweils zu Beginn des ersten und zweiten Halbjahres aus diesem Angebot wählen. Darüber hinaus bieten wir für den musikalischen Bereich eine Schulband an. Hier kann sich die Schülerschaft auch ohne musikalische Vorkenntnisse bei den regelmäßig stattfindenden Proben ausprobieren und entfalten. Unsere Schulband tritt regelmäßig bei schuleigenen Veranstaltungen auf.
Wir bieten unserer Schülerschaft außerschulische Lernorte an. So nimmt sie ab Klasse 8 jährlich an mehrwöchigen Berufspraktika sowie an den Praxistagen der Berufsschulen teil. Wir ermutigen unsere Schülerschaft außerdem am Zukunftstag teilzunehmen.
Wir sehen unsere Schülerschaft im System. Um sie bestmöglich in ihrer individuellen Entwicklung unterstützen sowie auf die Berufsbildende Schule und die weitere Ausbildung vorbereiten zu können, arbeitet unsere Schule eng mit berufsvorbereitenden Institutionen zusammen. So kooperieren wir eng mit externen Anbietern, um unserer Schülerschaft ab Klasse 7 eine „Berufsorientierung in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten“ anbieten zu können. Hierbei wird eine Potenzialanalyse durchlaufen, um die persönlichen Kompetenzen und Potenziale zu ermitteln und so die Berufswahl erleichtern zu können. Ab Klasse 9 bieten wir gemeinsam mit einem Kooperationspartner die individuelle Berufseinstiegsbegleitung an. Auf diese Weise wird der Schülerschaft Unterstützung beim Erreichen des angestrebten Abschlusses sowie beim Übergang in eine betriebliche Ausbildung ermöglicht. Des Weiteren kooperieren wir mit außerschulischen Institutionen wie Erziehungs- und Beratungsstellen und der Schulsozialarbeit. Unsere Schülerschaft besucht außerdem regelmäßig das Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit.
Leitsatz: Wir haben Regeln
An unserer Schule halten wir uns an die vereinbarten Regeln. Unsere Schulordnung ist für jeden an unserer Schule einsehbar, durch Aushänge in den Klassenräumen und im Schulgebäude sowie dem Ausdruck in jedem Schulplaner für die Schülerschaft. Veränderungen innerhalb der Schulordnung sollen zukünftig in den Schulversammlungen verkündet und erläutert werden.
Jede Klasse vereinbart für ihre Klassengemeinschaft individuelle Klassenregeln, die sich an den Werten und Normen der Schule orientieren und ein gemeinsames Miteinander für alle ermöglichen. Die Bereitschaft, die Klassen- und Schulregeln einzuhalten, betrachten wir als unerlässliche Voraussetzung für eine gute Atmosphäre an unserer Schule.
Sowohl die Schul- als auch die Klassenregeln geben unserer Schülerschaft einen sicheren Rahmen und schaffen Strukturen im Schulalltag.
Unsere Schülerschaft lernt, sich an die vereinbarten Regeln zu halten, indem wir beispielsweise positives Arbeits- und Sozialverhalten belohnen und eine Belobigung aussprechen. Die Klassenlehrkräfte entwickeln individuell für ihre Klasse Rückmeldesysteme, die das Verhalten des Einzelnen veranschaulichen, und nutzen diese als Anlass für Feedbackgespräche. Ziel für die Zukunft ist es, die individuellen Rückmeldesysteme so zu gestalten, dass diese von jeder am Schulleben beteiligten Person nachvollzogen werden können. Ein Verstoß gegen unsere Schul- und Klassenregeln wird durch Rückmeldungen an die Erziehungsberechtigten und Gespräche mit der Schülerschaft aufgearbeitet. Durch regelmäßig stattfindende Gespräche zwischen den Lehrkräften und der Schülerschaft soll individueller auf Bedürfnisse eingegangen und die Ursache für Verstöße gegen die bestehenden Regeln herausgearbeitet werden. Verhaltensdokumentationen dienen hierbei als Grundlage für Feedback- und Förderplangespräche.
Leitsatz: Wir sind ein sicherer (Lern-)Ort
Aufgrund des besonderen Förderbedarfes unserer Schülerschaft im emotionalen und sozialen Bereich steht die individuelle Zuwendung weit oben auf unserer Prioritätenliste. Um einen für die Schülerschaft zuverlässigen und vertrauten Lernort zu schaffen, benötigen wir einen stets sicheren Rahmen.
Zu einem zuverlässigen System gehören Verbindlichkeiten, die in unserem Schulalltag fest verankert sind. Dazu zählen wir zum einen verbindliche Zeiten zur Regelung des Schulablaufes, welche uns klare Strukturen zur Orientierung vorgeben. An unserer Schule gibt es somit einen gemeinsamen Unterrichtsbeginn, einheitliche Zeiten für die Schulstunden, feste Pausenzeiten, die Mittagszeit sowie AG-Zeiten und die gemeinsame Hausaufgabenbetreuung. Zum anderen geben klare, transparente Regeln einen sicheren Rahmen und Orientierung für alle am Schulalltag Beteiligten.
Um es den Lehrkräften und der Schülerschaft zu ermöglichen, stabile Beziehungen zueinander aufzubauen, arbeiten regulär feste Klassenlehrerteams und Ansprechpartner mit den Klassen. Auf diese Weise ermöglichen wir es allen, einen zuverlässigen und vertrauensvollen Umgang miteinander zu pflegen. Zum Aufbau und zur Festigung dieser Beziehungen werden regelmäßige Klassenfahrten und Ausflüge im Klassenverband oder mit der gesamten Schule geplant.
Darüber hinaus ist die gute Zusammenarbeit mit den Eltern für unsere Schule ebenfalls ein wichtiger Baustein eines vertrauten Systems, weshalb wir einen gegenseitig respektvollen Umgang zueinander pflegen. Uns ist es insgesamt wichtig, dass das Miteinander an unserer Schule von Respekt und Wertschätzung füreinander geprägt ist. Daher bahnen wir gezielte Sozialtrainings an, um den rücksichtsvollen Umgang innerhalb der Schülerschaft und gleichzeitig das Schüler-Lehrerverhältnis auszubauen. Außerschulisch arbeiten wir mit der Polizei zusammen und bahnen an, engmaschiger präventiv zum Thema „Respekt“ mit der zuständigen Polizei zusammenzuarbeiten. Auch investieren wir in die präventive Arbeit mit außerschulischen Partnern, wie zum Beispiel „ProKids“. Auf diese Weise möchten wir erreichen, dass unsere Schule ein sicherer Ort für alle Beteiligten ist. Außerdem planen wir Projekte und Arbeitsgemeinschaften zum Thema „Mobbing“, um die Schülerschaft für dieses Thema zu sensibilisieren.
Leitsatz: Wir unterstützen und fördern eigenverantwortliches Handeln
Uns ist es wichtig, dass die Schülerschaft Verantwortung für die Schulgemeinschaft und die Ausgestaltung des Schullebens übernimmt. Hierzu bieten wir vielfältige Möglichkeiten, eigene Vorschläge und Ideen bei der Gestaltung des Schullebens einzubringen.
Die Mitwirkung der Schülerschaft erfolgt einerseits auf Klassenebene, z.B. in Form des Klassenrates. In den wöchentlichen Sitzungen berät, diskutiert und entscheidet sie über selbstgewählte Themen bezüglich der Gestaltung und Organisation des Lernens und Zusammenlebens in der Klasse und der Schule, über aktuelle Probleme und Konflikte sowie über gemeinsame Planungen und Aktivitäten. Andererseits treffen sich auf Schulebene in regelmäßigen Abständen die gewählten Klassensprecher und ihre Vertreter unter Leitung einer Lehrkraft zum Schülerrat. Die Belange und Wünsche der Schülerschaft werden hier beraten und in späteren Konferenzen durch die Schülervertretung oder die beratende Lehrkraft dem Lehrerkollegium und der Elternschaft vorgestellt. Die Schülerschaft beteiligt sich in diesen Gremien aktiv an der Gestaltung der Schule. Sie entwickelt eigene Ideen darüber, welche Möglichkeiten der Verantwortungsübernahme an der Schule für sie geeignet scheinen. Auf diese Weise wird die Schülerschaft angeregt, selbst Verantwortung zu übernehmen und erste demokratische Entscheidungsprozesse bewusst mitzuerleben. Außerdem wählt sie Vertreter für den Schulvorstand und kann so in diesem Gremium ebenfalls Entscheidungsprozesse aktiv mitgestalten. Weiterhin übernimmt die Schülerschaft selbst Verantwortung für das Schulleben in Form von Klassendiensten, Schulhofdiensten, das Führen des Schulkioskes sowie der Gestaltung der Schule und des Schulhofes.
Des Weiteren unterstützen und fördern wir die aktive Mithilfe bei der Organisation und Umsetzung von gemeinsamen Projekten und Veranstaltungen wie Schulfesten, Schulversammlungen und Projekttagen. Diese bieten ebenfalls ein wichtiges Podium zur Präsentation und Vorstellung von Fähigkeiten und Arbeitsergebnissen.
Darüber hinaus wird unser Schulleben durch die aktive Mitarbeit der Eltern sowie ihre Übernahme von Verantwortung für die Ausgestaltung des Schullebens mitgestaltet. Sie nehmen an Elternabenden teil, wählen Elternvertreter oder arbeiten in schulischen Gremien wie z.B. der Gesamtkonferenz und dem Schulvorstand mit. Auf diese Weise werden die Eltern aktiv in das Schulgeschehen eingebunden und werden so maßgeblich an Entscheidungen zum Schulleben beteiligt. Zudem übernimmt unsere Elternschaft Verantwortung für die Ausgestaltung des Schullebens. Unter anderem bieten Eltern alle 14 Tage ein „Gesundes Frühstück“ im Schülercafé an und unterstützen uns bei der Gestaltung und Durchführung von Schulfesten.
Bezogen auf die Schülerschaft ist es uns weiterhin wichtig, dass sie Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernimmt. Sie soll befähigt werden ihre eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und auf Grundlage dieser eigene erreichbare Ziele zu entwickeln, zu verfolgen und schrittweise umzusetzen. Um sie darin zu unterstützen, bieten wir individuelle Arbeitspläne, Unterrichtsprojekte, Partner- und Gruppenarbeit oder Freiarbeit und fördern so die schrittweise Hinführung zu eigenverantwortlichem, selbstorganisiertem und kooperativem Arbeiten.