Pestalozzischule Celle

Lernen unterstützen - Chancen entwickeln - Beziehungen aufbauen

Hundgestützte Pädagogik


"Warum sollte gerade ein Hund etwas in der Klasse verbessern können, was schon die ausgebildeten Menschen, mit denen man sich inhaltlich zudem besser austauschen könnte, nicht zustande bekommen haben?"

(Heyer u. Kloke)

 
Einsatz eines Hundes in der Klasse:

  • trägt zu einer besseren und entspannten Lernatmosphäre bei
  • hilft allein durch seine Anwesenheit, Lautstärke zu regulieren, Regeln einzuhalten und sich sozialer zu verhalten
  • führt dazu, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, Rücksicht zu nehmen und Verantwortung zu übernehmen
  • unterstützt die Sprachentwicklung und fördert das Lesen
  • verbessert häufig Konzentration und Mitarbeit
  • kann bei herausfordernden sowie aggressiven Schülerinnen und Schülern (beispielsweise durch das Streicheln des Tieres) helfen, Stress abzubauen
  • unterstützt den Aufbau von Vertrauen und Abbau von Ängsten
  • motiviert Schüler und Schülerinnen, am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen


Der Aufenthalt von Hunden in den Klassen erfordert besondere Verhaltensregeln für die Schülerschaft. In den Klassen, in denen ein Hund eingesetzt wird, und im Schulgebäude gibt es feste Regeln für den Umgang mit dem Hund. Die Bedürfnisse des Hundes und ein artgerechter Umgang mit dem Tier wird beachtet.

Deswegen gelten im Schulgebäude und auf dem Hof folgende Regeln:

  1. Wir füttern unseren Schulhund nicht.
  2. Auf seinem Platz möchte unser Schulhund seine Ruhe. Das respektieren und akzeptieren wir.
  3. Wir achten darauf, dass immer alles weggeräumt ist und nichts auf dem Boden herumliegt.
  4. Wir rennen und toben nicht in der Nähe unseres Schulhundes.
  5. Wir achten darauf, dass immer nur ein Kind unseren Schulhund streichelt und streicheln unseren Schulhund nur mit Erlaubnis.
  6. Wir rufen unseren Schulhund nicht. Er darf frei entscheiden, wo er gerade sein möchte.
  7. Wir nehmen Rücksicht auf unseren Schulhund und verhalten uns leise.


In unserer Schule ist zurzeit ein Hund eingesetzt. Bis August 2021 hat uns, neben Buba, auch Frieda unterstützt. Jedoch mussten wir leider einen traurigen Abschied von ihr nehmen.

Frieda

Frieda war ein irischer Setter (Red and White). Sie liebte lange Waldspaziergänge. Im Klassenraum bewegte sich Frieda frei und holte sich ihre Streicheleinheiten von unseren Schülerinnen und Schülern. Frieda sorgte in der Klasse oft für eine ausgeglichene Stimmung und wirkte bei Konflikten oder Problemen beruhigend.



Buba

Buba gehört zur Hunderasse Shih Tzu. Er ist 5 Jahre alt. Die gute Eigenschaft der Rasse ist, dass sie kein Fell, sondern ein sogenanntes Echthaar besitzen. Das heißt seine Haare wachsen wie bei Menschen und sind denen auch sehr ähnlich. Das ist ein großer Vorteil, besonders für Allergiker.

Er mag den Kontakt zu den Kindern, lässt sich unheimlich gerne von den Schüler/innen streicheln und ist unterwürfig. Außerdem lässt sich Buba gerne Geschichten von den Schüler/innen vorlesen. Er spielt gerne mit seinen Kuscheltieren, mag Spaziergänge, Fahrradfahren und Reisen.

Besonders freut er sich über den Kontakt zu anderen Hunden. Buba bellt sehr selten und seine Lieblingsbeschäftigung ist es, Eichhörnchen durch das Fenster zu beobachten.

Buba tröstet traurige oder aufgewühlte Schüler/innen und hilft ihnen sich zu beruhigen. Sie dürfen sich mit dem Hund jederzeit eine Auszeit nehmen. Ganz oft unterstützt er die unruhigen und lauten Schüler/innen, ruhig und leise zu bleiben, wenn er neben ihnen am Platz sitzt. Im Unterricht unterstützt er die Klasse bei der mündlichen Beteiligung. Die Schüler/innen dürfen in manchen Einheiten nach der richtigen Antwort Buba ein Leckerli geben. Er freut sich sehr darauf und die Schüler/innen bekommen dadurch eine positive Verstärkung. Zudem ist die Motivation mitzumachen viel größer.

 

Literaturverzeichnis

  • Agsten, Lydia (2009): HuPäsch. Hunde in die Schulen- und alles wird gut!? Norderstedt: Books on Demand GmbH.
  • Agsten, Lydia; Führing, Patricia und Windscheif, Martina (2011): Praxisbuch HuPäsch. Ideen und Übungen zur Hundegestützten Pädagogik in der Schule. Norderstedt: Books on Demand GmbH.
  • Bransch, Simon (2014): Der Erfolg durch Therapiehunde bei Kindern mit ADHS-Syndrom. Hundegestützte Pädagogik als mögliche Intervention. Hamburg: Diplomica Verlag.
  • Kloke, Nora und Heyer, Meike (2013) (2.Aufl.): Der Schulhund. Eine Praxisanleitung zur hundegestützten Pädagogik im Klassenzimmer.  Nerdlen/Daun: Kynos Verlag.
  • Vernooij, Monika A. und Schneider, Silke (2018) (4.Aufl.): Handbuch der tiergestützten Intervention. Grundlagen, Konzepte, Praxisfelder. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag.